Der Vergessene Regenwald
Chocó
Der Chocó ist ein auf unserer Welt einzigartiger Küsten-Regenwald der Neotropis, der sich theoretisch von der Darién-Region im Osten Panamas entlang der Pazifikküste Kolumbiens und Ecuadors bis zur nordwestlichen Ecke Perus erstreckt. Der Chocó hat pro Hektar eine höhere Artenvielfalt als der Amazonas, die massive Abholzung des Gebietes erhält international jedoch so gut wie keine Aufmerksamkeit. Aufgrund von Rinderweidewirtschaft und dem Anbau von Palmöl wurden beispielsweise in Ecuador schon über etwa 95% des Chocó gerodet.
Der Schutz der verbliebenen Wald-Fragmente und die Restauration der umliegenden Gebiete steht daher, in Kooperation mit der erfahrenen ecuadorianischen Organisation Proyecto Washu, im Fokus unserer Arbeit. Wie bei all unseren Projekten steht die lokale Bevölkerung im Zentrum der Bemühungen, in diesem Fall die Rettung des Chocós, was Proyecto Washu vielfältig umsetzt. Exemplarisch ist dabei das Agroforst-Projekt in Tesoro Escondido, in dem die lokale Bevölkerung ihren Lebensunterhalt durch den nachhaltigen Anbau von Kaffee verdient und dadurch den Chocó vor Palmöl und Rinderzucht schützt.
Die Förster des Waldes
Braunkopfklammeraffen
In der Provinz Manabí an der Küste Ecuadors galt der Braunkopfklammeraffe (Ateles fusciceps) seit mehr als 50 Jahren als ausgestorben. Bis 2015, als Wissenschaftler:innen der Universität Laíca Eloy Alfaro in Manabí forschten und dabei zu ihrer großen Überraschung den Braunkopfklammeraffen entdeckten!
Die Affen ernähren sich von Früchten und ihre Mägen können große Samen verdauen, welche dadurch wahrscheinlicher keimen als ohne Verdauung. Einige Baumarten sind sogar auf die Verbreitung der Samen durch den Braunkopfklammeraffen angewiesen und daher ebenso akut gefährdet. Ihre langen Extremitäten erlauben es ihnen, bis zu sechs Kilometer pro Tag zurückzulegen wodurch sie auf der Suche nach für sie essbaren Früchten, die Samen über große Entfernungen verbreiten. Daher ist der Braunkopfklammeraffe sowas wie der/die Förster:in des Waldes.
Klammeraffen sind also für die Regeneration ihres Lebensraumes unentbehrlich. Auch für unzählige weitere Tier- und Pflanzenarten, welche aufgrund des Habitat-Verlustes vom Aussterben bedroht sind, wie beispielsweise der ecuadorianische Kapuzineraffe (Cebus aequatorialis), einer der 25 meist gefährdetsten Primaten auf dem Planeten.
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Hilf mit einen bedrohten
Lebensraum zu retten
Wir sind ein Team aus Natur-begeisterten jungen Menschen mit Sitz in Berlin, von wo aus wir uns neben Studium und Arbeit ehrenamtlich für den Verein engagieren. Durch Deine Fördermitgliedschaft bei Vereint für Wälder e.V. unterstützt Du aktiv den Schutz der letzten Lebensräume des Braunkopfklammeraffen!